… musste die Klasse 5b bis das erste „Engel“-Küken schlüpfte.

Im Rahmen des BNT-Unterrichts, in dem in Klasse 5 die fünf Tierklassen behandelt werden, besorgte Frau Aichinger einen Brutkasten mit 20 befruchteten Eiern vom Ziegenstückle in Reichenbach/Fils. Leider zickte der Brutkasten von Anfang an etwas herum, so dass er nur schwer die Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant halten konnte. Die Klasse befürchtete schon, dass es nichts mit Küken werden würde, aber beim ersten Schieren, dem Durchleuchten der Eier nach einer Woche, konnte man schon dunklere Bereiche erkennen, was auf den Wuchs eines Embryos hinweist. Dies bestätigte sich im Verlauf der nächsten Wochen und in 10 Eiern wuchsen Embryos heran. Am 21. Tag war es dann soweit. Die ersten Eier zeigten Löcher. Es dauert dann aber noch einen ganzen Tag bis das erste Küken es hinausgeschafft hat. Mitten in der vierten Stunde schlüpfte es. Da war an normalen Unterricht natürlich nicht mehr zu denken. Am gleichen Tag kam nach der Schule ein weiteres Küken zur Welt. Leider war dann Wochenende und die restlichen drei Küken brauchten noch einmal ein bzw. zwei Tage. Das lag unter anderem an dem defekten Brutkasten. Aber wir freuen uns, dass es die fünf geschafft haben! Ein 6. Küken hat zwei Tage lang gekämpft, ist aber dann doch Sonntagabend in der Hand von Frau Aichinger gestorben. Am Montag beerdigte die Klasse das tote Küken zusammen mit den anderen Küken, die es nicht aus dem Ei geschafft hatten. Im Unterricht hatten die Schüler nicht nur über die Begattung und Befruchtung etwas gelernt, sondern auch ein unbefruchtetes Ei aus dem Supermarkt seziert und die Entwicklung im Hühnerei genauer angeschaut. Deswegen war die Neugier groß, was wohl in den Eiern steckte, wo nichts geschlüpft war. Auf freiwilliger Basis konnte das zusammen mit der Lehrerin erforscht werden und es war durchaus interessant, ein Dotter mit Mini-Küken oder ein winziges nackiges Küken in Wirklichkeit zu sehen und nicht nur auf dem Bild. Alle Schüler haben wahrlich wissenschaftlich gedacht und gearbeitet. Auch das Thema artgerechte Tierhaltung und warum männliche Küken weniger gebraucht werden, wurde angeschnitten.

Die lebenden Küken durften dann montags in der Mittagsschule zwei Stunden lang ausgiebig gehalten, gestreichelt und beobachtet werden. Namen wurden natürlich auch vergeben. Zum Glück hatte jedes ein anderes auffallendes Merkmal. Aufgrund des Feiertags konnten die Küken leider nicht länger in der Schule bleiben und wurden wieder auf das Ziegenstückle zurück gebracht, wo sie besucht werden können. Biologie am richtigen Tier zu erleben, bringt die Wissenschaft auf einer ganz anderen Ebene näher. Die Schüler freuen sich schon drauf, was wohl als nächstes in die Schule „einzieht“.