Eislingen, 8. Mai 2025 – Unter dem Leitmotiv „Erinnern ist Zukunft“ begab sich die Klasse 10d der Dr.-Engel-Realschule am Nachmittag auf eine ganz besondere Reise in die Vergangenheit. Anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs führte Karin Schuster, ehemalige Lehrerin der Schule und engagiertes Mitglied des ehrenamtlichen Geschichtspfad-Teams, die Schülerinnen und Schüler durch zentrale Stationen der lokalen Erinnerungskultur.
Den Auftakt bildete ein Besuch auf dem Friedhof Süd, wo Frau Schuster an den Gräbern von Zwangsarbeitern über die Schicksale derjenigen berichtete, die während des NS-Regimes zur Arbeit in ortsansässigen Firmen gezwungen wurden. Mit eindrücklichen Worten erinnerte sie an deren Leid, aber auch an die Pflicht, ihrer zu gedenken.
Im weiteren Verlauf der Führung wurden markante Punkte des Eislinger Geschichtspfades sowie in der Stadt verlegte Stolpersteine besucht, die an jüdische und andere verfolgte Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern. Mit persönlichen Geschichten machte Karin Schuster das Unfassbare greifbar.
„Gerade junge Menschen müssen wissen, was war – nur so kann Verantwortung für die Zukunft entstehen“, betonte sie. Klassenlehrerin Despina Hahn ergänzte: „Diese Führung ist ein wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur und Werteerziehung.“
Auch das Schicksal der Millionen Geflüchteten und Vertriebenen zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde thematisiert – ein Thema, das angesichts aktueller weltweiter Fluchtbewegungen nichts an Bedeutung verloren hat.
Die Führung endete schließlich auf dem Nordfriedhof an den Gräbern gefallener Eislinger Soldaten, wo Raum für Nachdenklichkeit blieb – über Krieg, Verantwortung und Frieden.
Ein Nachmittag, der weit über den Unterricht hinauswirkt – mit Eindrücken, die bleiben.
